

Das Wichtigste in Kürze
Was bislang als klar getrennte Welten galt, wächst rasant zusammen: VC-Fonds halten ihre Beteiligungen länger, strukturieren Portfolios aktiver um und setzen gezielt auf operative Wertsteigerung.
Für viele Anleger ist die Entscheidung zwischen 10-Jahres-Bundesanleihe oder 10 Jahre Startups längst keine rein theoretische Frage mehr.
Der Wandel eröffnet einerseits neue Möglichkeiten, frühzeitig am Wachstum innovativer Unternehmen zu partizipieren – auf der anderen Seite werden Investments komplexer, weniger liquide und oft langfristiger gebunden. Gerade jetzt lohnt sich ein genauer Blick auf die neuen Strukturen und Angebote im Markt – gerade in Zeiten, in denen Diversifikation im Portfolio immer wichtiger wird.
Die Treiber der Konvergenz: Wenn VC-Strategien PE-ähnlich werden
Längere Wartezeit auf den Exit: Das Spielfeld verschiebt sich
Wer als Anleger früher auf schnelle Gewinne durch Venture Capital hoffte, muss heute Geduld mitbringen. Der typische „Exit“ – also der Verkauf oder Börsengang eines Startups – verzögert sich immer öfter. Viele junge Unternehmen bleiben länger privat, wachsen langsamer in unsicheren Märkten oder warten den richtigen Moment ab.
Ein Blick auf die Entwicklungen im Venture Capital Markt 2025 zeigt: Fondsmanager müssen ihre Strategie anpassen, Brückenfinanzierungen einplanen – und Anleger ihre Erwartungen justieren. Die durchschnittliche Holdingperiode bei Private Equity lag 2023 bereits bei 5,6 Jahren, und auch VC-Fonds nähern sich diesen Zeiträumen an.
Diese Entwicklung hat mehrere Ursachen: IPOs sind seltener geworden, strategische Übernahmen werden vorsichtiger durchgeführt, und regulatorische Hürden für Börsengänge sind gestiegen. Die Folge sind Brückenfinanzierungen und erweiterte Investitionsphasen, die eher PE-typisch sind.
Insbesondere geschlossene Publikumsfonds im Vergleich zu ELTIF gewinnen an Bedeutung für langfristig orientierte Anleger.
Rollup-Strategien: Aus vielen Kleinen wird ein Großer
Was im Private Equity längst Alltag ist, kommt jetzt auch im Venture Capital an: Sogenannte Rollups. Dabei übernehmen Fonds mehrere kleinere Firmen aus einer Branche und führen sie zu einem größeren, schlagkräftigen Unternehmen zusammen – etwa, um im Markt eine führende Position aufzubauen.
Im Umfeld dieser Marktdynamik entsteht eine neue Generation von Start-ups, wie beispielsweise unter den "13 Berliner Start-ups, die du kennen solltest".
Für VC-Investoren bedeutet dies eine aktivere Rolle bei der Portfolioentwicklung und eine stärkere operative Beteiligung an ihren Investments. Diese Herangehensweise ähnelt stark den traditionellen PE-Praktiken der Wertschöpfung durch operative Verbesserungen.
Continuation Funds als Brücke zwischen den Welten
Continuation Funds: Die neue Brücke für Ihr Investment
Wenn Fondsbeteiligungen länger laufen als ursprünglich geplant, stehen Manager und Anleger vor der Wahl: Warten, verkaufen oder weitermachen? Continuation Funds bieten hier einen eleganten Ausweg. Sie erlauben es, aussichtsreiche Beteiligungen in ein neues Fondsvehikel zu übertragen – Anleger können dabei entscheiden, ob sie „an Bord“ bleiben oder ihr Kapital abziehen. Solche Modelle schaffen Flexibilität, die vor wenigen Jahren im Venture Capital noch undenkbar war.
Künstliche Intelligenz revolutioniert Investmentprozesse
Künstliche Intelligenz: Schneller, schlauer investieren
Nie zuvor wurden so viele Investmententscheidungen mit Hilfe von Algorithmen getroffen wie heute. Künstliche Intelligenz prüft tausende Startups parallel, filtert Risiken, bewertet Geschäftsmodelle – und nimmt Analysten die Fleißarbeit ab.
Wie sich daraus neue Investmentchancen ergeben, zeigt auch der Artikel "Investieren in Künstliche Intelligenz – so geht's".
Studien belegen: Wer KI gezielt in der Due Diligence nutzt, entscheidet nicht nur schneller, sondern oft auch besser. Für Privatanleger heißt das: Ihr Investment wird zunehmend von Daten und weniger Bauchgefühl gesteuert.
Studien zeigen, dass Unternehmen, die KI in ihre Due-Diligence-Prozesse integrieren, ihre Effizienz um bis zu 40 % steigern konnten. Diese Technologien ermöglichen es, große Datenmengen in kürzester Zeit zu analysieren und dabei die Genauigkeit zu erhöhen.
Operative Exzellenz durch Technologie
Private Equity-Gesellschaften nutzen KI zunehmend zur Optimierung ihrer Portfoliounternehmen. 87 % der befragten PE-Investoren wollen in die Digitalisierung ihrer Portfoliounternehmen investieren, und 34 % nutzen bereits KI-Anwendungen zur Investmentbewertung.
Die Erfolgsfaktoren für künftige „Unicorns“ diskutieren wir regelmäßig, etwa im Beitrag "Europas nächste Unicorns – diese Start-ups sollten Sie 2025 im Auge behalten".
Auswirkungen auf Privatanleger: Neue Chancen und Herausforderungen
Demokratisierung des Zugangs durch regulatorische Änderungen
Die Einführung von ELTIF 2.0 (European Long-Term Investment Funds) hat den Zugang zu Private Markets für Privatanleger erheblich erleichtert. Diese Regulierung ermöglicht es Anlegern, bereits ab deutlich geringeren Mindestinvestitionen in VC- und PE-ähnliche Strukturen zu investieren.
Gerade Privatanleger profitieren davon, dass es inzwischen verschiedene Wege gibt, in innovative Unternehmen zu investieren – wie der Beitrag "4 Wege, um in Start-ups zu investieren – so investierst auch du als Kleinanleger" praxisnah zeigt.
Die Rolle von Dachfonds für Privatanleger
Private Equity-Dachfonds haben sich als besonders geeignetes Vehikel für Privatanleger etabliert. Sie bündeln das Kapital von Investoren und investieren es in ein diversifiziertes Portfolio aus mehreren PE-Fonds. Akademische Studien zeigen, dass Dachfonds das Risiko von Teilverlusten um 97 % verringern und gleichzeitig die durchschnittlichen Renditen erhöhen können.
Ein Beispiel für diese neue Zugänglichkeit ist der Inventure Venture Capital Dachfonds, der Privatanlegern bereits ab 10.000 Euro den Zugang zu einer Vielzahl führender europäischer VC-Fonds eröffnet - als von der BaFin geprüfter und zugelassener Fonds nach deutschem Recht.
Ein professioneller Dachfonds bietet auch kleineren Anlegern Zugang zu den besten Private Equity-Managern, die normalerweise nur Kapital von Großanlegern annehmen. Diese Zugangsmöglichkeit war bisher institutionellen Investoren vorbehalten, die bereits rund 50 % ihrer Portfolios in Private Markets halten.
Praktische Tipps zur optimalen Asset-Allokation liefert unser Ratgeber "Diversifikation im Portfolio mit der 5-10-40-Regel".
Der Secondary Market als neuer Liquiditätskanal
Der Secondary Market: Frühzeitiger Ausstieg für clevere Anleger
Private Märkte galten lange als „Einbahnstraße“: Einmal investiert, musste das Kapital viele Jahre gebunden bleiben. Das ändert sich. Über den sogenannten Secondary Market können Anleger Anteile an Fonds oder Unternehmen schon vor einem klassischen Exit weiterverkaufen. Gerade in unsicheren Zeiten verschafft das mehr Flexibilität – und eröffnet zusätzliche Strategien für den Vermögensaufbau.
Wie sich die Zinswende auf VC-Bewertungen und Secondary Discounts auswirkt, analysieren wir aktuell im Magazin.
Verschiedene Secondary-Strukturen
Der VC-Secondary-Markt bietet verschiedene Transaktionstypen: Direct Secondaries ermöglichen den Kauf von Unternehmensanteilen von bestehenden Investoren, Continuation Vehicles verlängern die Haltedauer für die erfolgreichsten Investments, und LP-Stakes-Käufe ermöglichen den Erwerb von Fondsanteilen.
Marktentwicklung und Perspektiven
Aktuelle Marktdaten zeigen Erholung
Der deutsche VC-Markt zeigt trotz herausfordernder wirtschaftlicher Bedingungen Resilienz. Nach dem Rekordjahr 2021 mit 5,8 Milliarden Euro VC-Investitionen folgte ein Rückgang, aber 2024 brachte mit 3,4 Milliarden Euro erstmals wieder ein Investitionsplus. Auf europäischer Ebene stiegen PE- und VC-Investitionen 2024 um 24 % auf 126 Milliarden Euro. Diese Erholung wird von sinkenden Zinssätzen und verbesserter Risikobereitschaft der Investoren getrieben.
Warum Europa immer mehr zum neuen Silicon Valley wird, ist nicht nur in der Tech-Presse ein Thema.
Sektorale Trends und Zukunftsaussichten
Die Zukunftsmärkte: KI, Klimatechnologien und neue Branchen im Fokus
Der Investmenttrend geht klar zu spezialisierten Fonds, die auf aktuelle Megatrends setzen. Künstliche Intelligenz, ClimateTech und Sicherheitstechnologien gehören zu den meistgefragten Segmenten – einen Überblick über die wichtigsten KI-Start-ups 2025 finden Sie in unserem Themen-Special. Das zeigt: Wer jetzt investiert, sollte gezielt nach Fonds Ausschau halten, die sich auf die Wachstumsbranchen von morgen konzentrieren – und nicht auf das „Gießkannenprinzip“ der Vergangenheit.
46 % der europäischen PE-Investoren planen, 2025 mehr zu investieren als im Vorjahr. In Deutschland möchten 98 % der PE-Firmen mit bestehenden Investments ihr Engagement in den nächsten fünf Jahren ausbauen.
Chancen und Risiken für Privatanleger
Potenzielle Vorteile der VC-PE Konvergenz
Die Konvergenz von VC und PE bietet Privatanlegern mehrere Vorteile: Zugang zu diversifizierten Portfolios, professionelles Management und die Möglichkeit, von langfristigen Wachstumstrends zu profitieren.
Insbesondere Themen wie Illiquidität als Chance zeigen, warum Private Markets einen strategischen Platz im Portfolio einnehmen können.
Der iVC Venture Innovation Fund beispielsweise bietet Zugang zu über 200 innovativen Start-ups in zukunftsweisenden Bereichen. Private Markets können bei entsprechender Expertise eine strategische Rolle für diversifizierte Portfolios spielen. Die Illiquiditäts- und Komplexitätsprämien ermöglichen Zugang zu neuen Renditequellen. Mit dem Inventure Fund können Anleger die Vorteile professionell gemanagter, breit gestreuter Private Markets-Investments nutzen – mit Fokus auf innovative und nachhaltige europäische Start-ups. Das Besondere: Zugang zu über 200 Portfoliounternehmen über einen einzigen Fonds, ohne die üblichen Eintrittsbarrieren.
Risiken und Herausforderungen
Trotz der Chancen müssen Privatanleger die Risiken verstehen. Private Equity-Investments sind illiquide, haben lange Halteperioden und können volatil sein. Die Rendite-Risiko-Kombination von Private Equity war in den letzten 30 Jahren teilweise enttäuschend, wenn man die zusätzlichen Kosten und Risiken berücksichtigt.
Im direkten Vergleich zu klassischen Immobilienfonds gehen wir im Beitrag "Sind Immobilienfonds noch sinnvoll? Was moderne Anleger über Venture Capital wissen sollten" auf die wichtigsten Unterschiede ein.
Besonders wichtig ist die Auswahl qualitativ hochwertiger Manager und Strukturen. Dachfonds stellen eine zusätzliche Kostenebene dar, weshalb auf eine günstige und transparente Strukturierung geachtet werden sollte.
Fazit: Neue Chancen brauchen neue Strategien
Die Verschmelzung von VC und PE ist mehr als ein Modetrend – sie verändert die Spielregeln für Anleger.
Wer seine Strategie optimieren will, kann sich auch an erfolgreichen Beispielen orientieren, wie sie etwa im Interview mit Oliver Kaul von STS Ventures vorgestellt werden.
Digitale Plattformen, regulatorische Öffnung und neue Fondsmodelle wie der iVC Venture Innovation Fund machen Private Markets zugänglicher und vielseitiger als je zuvor.
Der Inventure Fund ist vollständig BaFin-reguliert und geprüft und ermöglicht Privatanlegern einen sicheren Zugang zu institutionellen Venture Capital-Strukturen in Europa.
Nutzen Sie die Gelegenheit: Prüfen Sie, wie Private Markets in Ihr Portfolio passen könnten. Unser Team bei Inventure begleitet Sie gern auf dem Weg durch die neue Investmentlandschaft – persönlich, digital und transparent.
Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften. (2025, März 12). Geteilter deutscher Beteiligungskapitalmarkt 2024: Venture Capital zeigt sich erholt, Buyouts weiterhin vom Umfeld belastet.
https://www.bvkap.de/presse-medien/pressemitteilungen-kopie/pressemitteilungen-details/geteilter-deutscher-beteiligungskapitalmarkt-2024-venture-capital-zeigt-sich-erholt-buyouts-weiterhin-vom-umfeld-belastet?file=files%2Fcontent%2FPressemitteilungen+2025%2F20250312_PM_BVK+Jahresstatistik+2024.pdf
VC Magazin. (2025, März 13). BVK-Statistik 2024: Gestiegene Venture Capital-Investitionen, Rückgang bei Buyouts.
https://www.vc-magazin.de/blog/2025/03/13/bvk-statistik-2024-gestiegene-venture-capital-investitionen-rueckgang-bei-buyouts/
Invest Europe. (2024). European private equity and venture capital investments and exits rise double digits in 2024 as activity recovers.
https://www.investeurope.eu/news/newsroom/european-private-equity-and-venture-capital-investments-and-exits-rise-double-digits-in-2024-as-activity-recovers/
CBH. (2024). Private Equity Report 2024: Trends and 2025 Outlook.
https://www.cbh.com/insights/reports/private-equity-report-2024-trends-and-2025-outlook/
Kert, F. (2024). Transformation in Private Capital: Convergence of Venture and Private Equity. LinkedIn.
https://www.linkedin.com/pulse/transformation-private-capital-convergence-venture-equity-ferda-kert-v45df
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https://www.cmshs-bloggt.de/venture-capital/die-verschiedenen-arten-und-regelungsmoeglichkeiten-des-exits-des-vc-investors/
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https://www.liqid.de/liqid-essentials/was-ist-ein-private-equity-dachfonds
CMS Hasche Sigle. (o. J.). Was passiert beim Trade Sale?
https://www.cmshs-bloggt.de/venture-capital/was-passiert-beim-trade-sale/
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https://www.uxuix.de/kuenstliche-intelligenz/ki-in-der-due-diligence-effizienter-und-schneller-im-venture-capital-und-private-equity/
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https://www.cash-online.de/a/private-equity-neue-zugangswege-fuer-privatanleger-695081/
Kommer, G. (o. J.). Private Equity: Wunsch und Wirklichkeit.
https://gerd-kommer.de/private-equity-wunsch-und-wirklichkeit/
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Cash.Online. (2024, März 18). Marktstudie: Wagniskapital in Deutschland kommt unter Druck.
https://www.cash-online.de/a/marktstudie-wagniskapital-in-deutschland-kommt-unter-druck-664942/
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