

Das Wichtigste in Kürze
Illiquidität als unterschätzte Investmentchance
Im aktuellen Anlageumfeld stehen Privatinvestoren vor einer Vielzahl an Möglichkeiten, ihr Vermögen zu diversifizieren und zu vermehren. Während börsengehandelte Indexfonds (ETFs) aufgrund ihrer Liquidität, Transparenz und niedrigen Kosten als Standardlösung gelten, rücken zunehmend alternative Anlageformen wie Venture Capital Fonds in den Fokus. Insbesondere das Thema Illiquidität wird dabei kontrovers diskutiert – häufig als Nachteil abgetan, jedoch immer öfter auch als potenzielle Quelle für Mehrrendite erkannt.
Illiquidität: Risiko oder Renditechance?
Traditionell wird Illiquidität, also die eingeschränkte Handelbarkeit eines Investments, mit Unsicherheit und Risiko gleichgesetzt. Viele Anleger bevorzugen liquide Anlagen, um flexibel auf Marktveränderungen reagieren zu können. Doch gerade die eingeschränkte Verfügbarkeit kann – entgegen der landläufigen Meinung – attraktive Investmentchancen bieten. Institutionelle Investoren wie Pensionsfonds und Stiftungen machen sich diesen sogenannten Illiquiditätsvorteil bereits seit Jahren zunutze.
Wachsende Bedeutung von Venture Capital Fonds
Mit der Professionalisierung der Venture Capital Szene und dem Aufkommen neuer digitaler Investmentplattformen werden illiquide Anlagen erstmals einer breiteren Anlegerschicht zugänglich. Besonders im Vergleich zu marktbreiten ETFs stellen sich für viele Investoren neue Fragen:
- Welche Rolle spielt Illiquidität im Gesamtkontext der Vermögensanlage?
- Warum erzielen Venture Capital Fonds häufig eine Outperformance gegenüber klassischen Indexinvestments?
- Wie können Privatanleger von dieser Entwicklung profitieren?
Zentrale Fragestellung und Überblick der Themen
Im Zentrum dieses Artikels steht die Frage, wie und warum illiquide Investments – insbesondere Venture Capital Fonds – langfristig eine Überrendite gegenüber liquiden Anlageformen wie ETFs erwirtschaften können. Dazu werden folgende Aspekte beleuchtet:
- Grundlagenwissen: Was bedeutet Illiquidität, wie funktionieren VC-Fonds und wie unterscheiden sie sich von ETFs?
- Illiquiditätsprämie: Welche empirischen Belege gibt es für Mehrrenditen durch Illiquidität und wie lassen sich diese systematisch nutzen?
- Risikobetrachtung: Welche spezifischen Risiken bergen VC-Fonds im Vergleich zu ETFs und wie lässt sich Diversifikation erreichen?
- Zielgruppen & Zugang: Für wen eignen sich illiquide Anlagen und welche Entwicklungen sind im deutschsprachigen Markt zu erwarten?
Marktumfeld und aktuelle Diskussion
Die Märkte befinden sich im Wandel: Historisch niedrige Zinsen, zunehmende Volatilität und eine wachsende Nachfrage nach Alternativen zu klassischen Aktien- und Anleihenmärkten befeuern die Diskussion um neue Anlageformen. Die Öffnung von Venture Capital Fonds und anderen illiquiden Assets für Privatanleger markiert einen Paradigmenwechsel, der das Portfolio-Management nachhaltig beeinflussen könnte.
Überblick: Relevante Unterschiede zwischen liquiden und illiquiden Investments
Angesichts dieser Unterschiede rückt die Frage in den Mittelpunkt, wie Illiquidität gezielt als Renditequelle genutzt werden kann, ohne unnötige Risiken einzugehen. Im nächsten Abschnitt werden die zentralen Begriffe rund um Illiquidität, Venture Capital Fonds und das ETF-Beta verständlich erläutert, um ein solides Fundament für die weitere Analyse zu legen.
Grundlagen: Illiquidität, VC-Fonds und ETF-Beta verständlich erklärt
Um die Chancen und Risiken illiquider Anlagen wie Venture Capital Fonds gegenüber klassischen, liquiden Anlageformen wie ETFs beurteilen zu können, ist ein solides Verständnis zentraler Begriffe essenziell. Im Folgenden werden die wichtigsten Konzepte prägnant und praxisnah erläutert.
Was bedeutet Illiquidität im Finanzkontext?
Illiquidität beschreibt die eingeschränkte Handelbarkeit eines Vermögenswerts. Das bedeutet, dass ein Investment – beispielsweise ein Anteil an einem Venture Capital Fonds – nicht jederzeit oder nur schwer zu aktuellen Marktpreisen verkauft werden kann. Typische Merkmale illiquider Anlagen sind:
- Längere Haltefristen, oft mehrere Jahre
- Kein täglicher Handel an Börsen
- Verkauf meist nur zu bestimmten Zeitpunkten oder mit Preisabschlägen möglich
Warum wird Illiquidität als Risiko betrachtet?
Für viele Anleger ist Flexibilität zentral. Illiquide Investments binden Kapital über einen längeren Zeitraum und erschweren eine schnelle Liquiditätsbeschaffung bei Bedarf. Zudem kann die Bewertung solcher Anlagen weniger transparent und marktgerecht erfolgen, was Unsicherheiten fördert. Im Gegenzug winkt jedoch oft eine sogenannte Illiquiditätsprämie – ein potenziell höherer Ertrag als Ausgleich für das eingegangene Risiko.
Venture Capital Fonds: Funktionsweise und Rolle im Portfolio
Venture Capital Fonds (VC-Fonds) sind Investmentfonds, die gezielt in junge, innovative Unternehmen (Startups) investieren. Im Gegensatz zu börsennotierten Unternehmen sind diese Beteiligungen nicht öffentlich handelbar. Die wichtigsten Merkmale von VC-Fonds:
- Langfristige Kapitalbindung: Investoren müssen typischerweise mit einer Haltedauer von 7 bis 13 Jahren rechnen.
- Risikostreuung: Ein Fonds investiert in zahlreiche Startups, um das Ausfallrisiko einzelner Unternehmen zu reduzieren.
- Aktive Begleitung: Fondsmanager unterstützen die Portfoliounternehmen aktiv mit Know-how, Netzwerk und Kapital.
Worin unterscheiden sich VC-Fonds von anderen Investmentvehikeln?
Im Vergleich zu klassischen Aktienfonds oder ETFs bieten VC-Fonds:
- Zugang zu privaten, wachstumsstarken Unternehmen
- Geringere Liquidität und höhere Eintrittsbarrieren
- Potenziell überdurchschnittliche Renditechancen – allerdings bei erhöhtem Risiko und langer Kapitalbindung
Für viele Anleger stellen VC-Fonds eine Ergänzung zum liquiden Kernportfolio dar, um das Renditepotenzial zu erhöhen und Zugang zu innovativen Wachstumsbranchen zu erhalten.
ETF-Beta: Das Risiko- und Benchmark-Konzept
Beta ist eine Kennzahl, die angibt, wie stark der Wert eines Investments im Vergleich zum Gesamtmarkt schwankt. Bei ETFs – also börsengehandelten Indexfonds – dient das Beta typischerweise als Maßstab für das Marktrisiko:
- Beta = 1: Das Investment schwankt genauso stark wie der Markt (z. B. ein DAX-ETF).
- Beta < 1: Das Investment ist weniger volatil als der Markt.
- Beta > 1: Das Investment schwankt stärker als der Markt.
Was sagt das Beta für Anleger aus?
Beta hilft Anlegern, das Risiko eines Investments im Kontext des Gesamtmarktes zu bewerten. Es ist besonders relevant beim Vergleich liquider Anlagen, wie beispielsweise ETFs auf den MSCI World, mit alternativen Investments. Während ETFs meist ein gut kalkulierbares Beta bieten und als Benchmark für die Marktrendite gelten, ist die Risikoprofilierung illiquider Anlagen wie VC-Fonds komplexer, da deren Wertentwicklung nicht eins zu eins mit dem öffentlichen Aktienmarkt korreliert.
Die Bedeutung von ETFs als Benchmark
ETFs repräsentieren den breiten Markt und dienen als Vergleichsmaßstab für die Performance alternativer Anlagen wie VC-Fonds. Sie ermöglichen eine einfache, kostengünstige und liquide Diversifikation. Daher ist es für viele Anleger selbstverständlich, die Rendite und das Risiko illiquider Investments wie Venture Capital Fonds stets im Verhältnis zu marktbreiten ETFs zu betrachten.
Mit diesen Grundlagen im Gepäck widmen wir uns nun der Frage, warum Illiquidität als Investmentchance betrachtet werden kann und welche Renditeprämien empirisch nachweisbar sind. Im nächsten Abschnitt steht die sogenannte Illiquiditätsprämie im Fokus: Wie und warum kann sie für Anleger einen echten Mehrwert schaffen?
Illiquidität als Renditechance: Prämien und empirische Erkenntnisse
Illiquidität wird im Finanzkontext oft als Nachteil betrachtet – doch für informierte Anleger kann sie einen systematischen Renditevorteil bieten. Im Zentrum dieses Abschnitts steht die sogenannte Illiquiditätsprämie: der Renditeaufschlag, den Investoren als Ausgleich für die eingeschränkte Handelbarkeit und längere Kapitalbindung fordern. Doch wie groß ist dieser Vorteil tatsächlich, und unter welchen Bedingungen lässt er sich realisieren?
Die Illiquiditätsprämie: Warum zahlen Investoren für Flexibilitätsverzicht?
Investoren sind grundsätzlich bereit, einen Liquiditätsverzicht durch höhere Rendite zu kompensieren. Dieser Zusammenhang ist empirisch belegt und spiegelt sich in der „Illiquiditätsprämie“ wider. Die Gründe hierfür sind:
- Kapitalbindung: Mittel bleiben über Jahre gebunden, was Opportunitätskosten verursacht.
- Erschwerte Handelbarkeit: Ein schneller Verkauf ist meist nur mit Preisabschlägen möglich.
- Bewertungstransparenz: Illiquide Anlagen werden nicht täglich am Markt bewertet, was Unsicherheiten schafft.
Als Ausgleich erhalten Anleger eine höhere erwartete Rendite. In der Praxis lassen sich diese Prämien vor allem in den Anlageklassen Private Equity und Venture Capital beobachten.
Empirische Belege und Studien: Überrenditen von VC-Fonds
Verschiedene wissenschaftliche Arbeiten und Marktanalysen haben die Entwicklung illiquider Investments mit liquiden Benchmarks wie dem MSCI World oder S&P 500 verglichen. Die wichtigsten Erkenntnisse:
- Langfristige Outperformance: Laut dem Cambridge Associates US Venture Capital Benchmark Report (Stand Q1 2020) erzielten US-Venture-Capital-Fonds über 10 Jahre eine durchschnittliche jährliche Nettorendite (IRR) von 14,34 % (netto an die Investoren), während der S&P 500 im gleichen Zeitraum bei etwa 11,08 % lag. Hier geht es zum Report.
- Renditeunterschiede nach Jahrgang: Besonders Fonds, die in Phasen niedriger Bewertungen investierten (z. B. nach Krisen), konnten eine deutliche Überrendite gegenüber ETFs erwirtschaften.
- Streuung der Ergebnisse: Die Varianz innerhalb der VC-Fonds ist hoch – Top-Quartil-Fonds erzielen signifikant höhere Renditen als der Durchschnitt.
Praxisbeispiele: Wie Investoren von Illiquidität profitieren
Um die Theorie greifbar zu machen, lohnt sich ein Blick auf konkrete Fallstudien:
- Beispiel 1: Ein institutioneller Fonds investiert 2011 in einen VC-Fonds, der in junge europäische SaaS-Unternehmen investiert. Nach einer Haltedauer von 9 Jahren wird ein Portfolio-Unternehmen für ein Vielfaches des ursprünglichen Investments verkauft. Die jährliche Rendite des Fonds liegt bei 22 % – deutlich über dem ETF-Benchmark.
- Beispiel 2: Ein Privatanleger partizipiert über einen diversifizierten VC-Fonds in über 200 Startups. Trotz mehrerer Ausfälle einzelner Unternehmen generiert das Gesamtportfolio durch wenige „Home Runs“ eine Nettorendite von 12 % p.a. – ebenfalls mit spürbarem Illiquiditätsvorteil.
Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren für das Erzielen der Illiquiditätsprämie
Nicht jeder Investor profitiert automatisch von der Illiquiditätsprämie. Entscheidend sind:
- Lange Investmenthorizonte: Geduld ist der Schlüssel – nur wer bereit ist, Kapital mehrere Jahre zu binden, kann von der Prämie profitieren.
- Portfoliobreite und Diversifikation: Einzelne VC-Investments sind risikoreich, aber eine breite Streuung auf viele Startups/Fonds erhöht die Chance auf Überrenditen.
- Zugang zu Top-Fonds: Die Überrendite wird vor allem von den besten Fonds erwirtschaftet. Zugang zu diesen Fonds war bisher fast ausschließlich institutionellen Investoren vorbehalten.
- Risikobewusstsein: Die Schwankungsbreite der Ergebnisse ist hoch. Totalausfälle einzelner Investments müssen einkalkuliert werden.
Checkliste: Voraussetzungen für die Nutzung der Illiquiditätsprämie
- Bereitschaft zur langfristigen Kapitalbindung
- Zugang zu professionellen, diversifizierten VC-Fonds
- Risikotoleranz und solides Grundverständnis alternativer Anlageklassen
- Akzeptanz fehlender kurzfristiger Liquidität
Kritische Betrachtung: Grenzen und Herausforderungen
Trotz der attraktiven Prämie gilt: Illiquidität ist kein „Freifahrtschein“ für Mehrrendite. So zeigen Studien, dass schwache Fondsjahrgänge oder zu hohe Bewertungen bei Einstieg das Renditepotenzial deutlich schmälern können. Zudem besteht das Risiko, dass sich strukturelle Marktbedingungen ändern und die Illiquiditätsprämie sinkt.
Ein differenzierter Blick auf die Performance- und Risikofaktoren illiquider Investments ist daher unverzichtbar. Im nächsten Abschnitt analysieren wir, wie sich Venture Capital Fonds hinsichtlich Performance, Risiken und Diversifikation konkret im Vergleich zu marktbreiten ETFs schlagen – und welche Strategien Anleger zur Risikominimierung nutzen können.
Performance, Risiken und Diversifikation: VC-Fonds im Vergleich zu ETFs
Die Entscheidung zwischen Venture Capital Fonds (VC-Fonds) und ETFs ist für Anleger nicht nur eine Frage des Renditeziels, sondern auch der individuellen Risikobereitschaft und Anlagestrategie. In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Unterschiede zwischen beiden Anlageformen in Bezug auf Performance, Risiken und Diversifikation beleuchtet. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Frage, wann VC-Fonds tatsächlich eine Outperformance erzielen können und wie Anleger die spezifischen Risiken gezielt steuern.
Historische Performance: Geduld wird belohnt
Langfristige Renditen von VC-Fonds
VC-Fonds gelten als renditestarke Anlageklasse – allerdings mit ausgeprägten Schwankungen und hoher Streuung der Ergebnisse. Historische Analysen renommierter Datenanbieter wie Cambridge Associates oder Preqin zeigen, dass Top-Quartil-VC-Fonds in den vergangenen Dekaden durchschnittlich jährliche Netto-IRRs von 15 bis 25 % erzielen konnten. Dies liegt deutlich über den Renditen marktbreiter ETFs wie dem MSCI World oder S&P 500, die langfristig durchschnittlich 7 bis 10 % pro Jahr erwirtschaften.
- Outperformance durch Innovation: Die Mehrrendite von VC-Fonds speist sich vor allem aus Beteiligungen an erfolgreichen „Outlier“-Startups, die durch exponentielles Wachstum Marktstandards setzen.
- Belohnung für Geduld: Die Wertentwicklung von VC-Investments entfaltet sich in der Regel erst nach einigen Jahren. Die sogenannten „J-Curve“-Effekte führen dazu, dass die Performance zunächst negativ sein kann, bevor sich Erfolge einstellen.
Vergleich zu ETFs
ETFs bieten Zugang zu einer breiten Marktentwicklung und spiegeln die Performance globaler oder nationaler Aktienindizes wider. Sie sind damit ideal für Anleger, die auf planbare, liquide und kostengünstige Investments setzen. VC-Fonds hingegen bieten die Chance auf eine signifikante Outperformance – vorausgesetzt, der Investor bringt Ausdauer und Risikobewusstsein mit.
Risikofaktoren: Vom Totalausfall bis zum Managementrisiko
Spezifische Risiken von VC-Fonds
VC-Investments weisen ein anderes Risikoprofil auf als ETFs. Zu den wichtigsten Risikofaktoren zählen:
- Totalausfallrisiko: Einige der Portfoliounternehmen in VC-Fonds scheitert.
- J-Kurve-Effekt: In den ersten Jahren dominieren Kosten und Wertberichtigungen, während Exiterlöse erst später realisiert werden.
- Manager- und Auswahlrisiko: Die Qualität des Fondsmanagements ist entscheidend. Nur erfahrene Teams mit Zugang zu den besten Gründern und Unternehmen können nachhaltig Überrenditen erzielen.
- Illiquiditätsrisiko: Über viele Jahre gebundenes Kapital schränkt die Flexibilität des Anlegers ein und erschwert schnelle Reaktionen auf Marktveränderungen.
Risiken im Vergleich zu ETFs
Bei ETFs sind die Risiken vor allem marktabhängig: Schwankungen, Korrelationen und Liquiditätsengpässe im Gesamtmarkt beeinflussen den Wert. Totalausfälle einzelner Unternehmen spielen hingegen durch die breite Streuung keine Rolle. Zudem sind ETFs täglich handelbar, was den kurzfristigen Zugriff auf das investierte Kapital sicherstellt.
Diversifikation als Schlüssel zur Risikominimierung
Streuung im VC-Portfolio
Der Erfolg eines VC-Investments hängt maßgeblich von der Diversifikation ab. Professionelle VC-Fonds investieren typischerweise in Dutzende bis Hunderte Startups, um das Einzelwertrisiko zu reduzieren. Die Faustregel lautet: Nur wenige „Home Runs“ treiben die Gesamtrendite eines Portfolios – Ausfälle werden durch diese überkompensiert.
- Multi-Fonds-Strategien: Der Zugang zu mehreren VC-Fonds unterschiedlicher Ausrichtung (z. B. Early-Stage, Growth, Sektor-Schwerpunkte) erhöht die Portfoliobreite und senkt das Risiko von Fehlallokationen.
- Geografische und sektorale Diversifikation: Internationale Fondsmandate und Investments in verschiedene Branchen glätten die Ergebnisverteilung weiter.
ETFs: Maximale Diversifikation, minimale Streuung
ETFs bieten bereits durch ihren Aufbau eine breite Diversifikation: Ein ETF auf den MSCI World enthält beispielsweise Anteile an über 1.500 Unternehmen aus verschiedenen Ländern und Sektoren. Das Einzelwertrisiko ist minimal, die Schwankungsbreite bleibt jedoch abhängig vom Gesamtmarkt.
Strategien zur Risikominimierung im VC-Segment
Um das spezifische Risiko von VC-Investments zu reduzieren, haben sich folgende Ansätze bewährt:
- Investition über VC-Fonds statt Einzel-Startup-Beteiligungen: Die Diversifikationswirkung eines Fonds reduziert Klumpenrisiken und ermöglicht einen Zugang zu professionellem Screening und Management.
- Fonds von Fonds (FoF): Multi-Manager-Lösungen wie der iVC Venture Innovation Fund bündeln verschiedene VC-Fonds und erhöhen so die Streuung innerhalb des Portfolios erheblich.
- Sorgfältige Auswahl und Due Diligence: Die Prüfung der Fondsmanager, ihrer Erfolgsbilanz und ihres Investmentprozesses ist essenziell.
- Längere Anlagehorizonte einplanen: Geduldige Investoren werden für das Illiquiditätsrisiko potenziell mit einer höheren Rendite belohnt.
Die Rolle der Diversifikation im Anlageportfolio
Diversifikation ist nicht nur innerhalb von VC-Fonds, sondern auch auf Portfolioebene entscheidend: Die Beimischung von VC-Anteilen zu einem überwiegend liquiden Portfolio (z. B. aus ETFs und Anleihen) kann das Gesamtrenditepotenzial steigern, ohne das Gesamtrisiko unverhältnismäßig zu erhöhen. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen und volatiler Märkte gewinnt diese Strategie an Bedeutung.
Nachdem die Unterschiede in Performance, Risiken und Diversifikation zwischen VC-Fonds und ETFs beleuchtet wurden, stellt sich die Frage: Für wen sind illiquide Investments wie Venture Capital Fonds tatsächlich sinnvoll? Im nächsten Abschnitt werden wir analysieren, welche Anlegertypen von der Illiquiditätsprämie profitieren können und welche Zugangsvoraussetzungen dabei zu beachten sind.
Fazit und Ausblick: Für wen eignet sich Illiquidität als Strategie?
Illiquide Anlagen wie Venture Capital Fonds sind nicht für jeden Anlegertyp geeignet. Besonders profitieren langfristig orientierte, risikoaffine Anleger mit ausreichendem Kapital und der Bereitschaft, auf kurzfristige Liquidität zu verzichten.
Zugangsvoraussetzungen und regulatorische Hürden
- Mindestbeteiligung: Oft ab 10.000 €, wie beim iVC Venture Innovation Fund
- Regulatorik: Beteiligung meist über spezialisierte Plattformen, regulatorische Prüfungen und Informationspflichten
- Erfahrung: Grundkenntnisse in alternativen Investments sind ratsam
Für wen ist die Strategie sinnvoll?
- Institutionelle Anleger: Profitieren seit Jahren gezielt von Illiquiditätsprämien durch breite Diversifikation und Marktzugang
- Private Anleger: Eignen sich, wenn sie Diversifikation suchen, ein längerfristiges Anlageziel verfolgen und die Risiken akzeptieren
Aktuelle Entwicklungen und Ausblick
Die Öffnung des VC-Markts im deutschsprachigen Raum ermöglicht erstmals auch Privatanlegern Zugang zu professionell diversifizierten VC-Fonds. Digitale Plattformen, niedrigere Einstiegshürden und neue Fondsstrukturen erhöhen die Attraktivität illiquider Investments weiter. Zukünftige Trends wie verstärkte Regulierung, ESG-Kriterien und steigende Professionalisierung könnten die Marktchancen weiter verbessern.
Fazit: Illiquidität eignet sich als Strategie vor allem für Anleger, die Diversifikation, Innovationspotenzial und langfristige Mehrrendite suchen – allerdings nur, wenn sie die Risiken und Kapitalbindung akzeptieren. Mit Produkten wie dem iVC Venture Innovation Fund wird diese Anlageklasse nun auch für ambitionierte Privatanleger zugänglich. Wer bereit ist, Zeit und Geduld zu investieren, kann Illiquidität als strategische Ergänzung im Portfolio nutzen und am Wachstum innovativer Unternehmen partizipieren.
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