Das Münchner Startup Proxima Fusion hat in einer Serie-A-Finanzierungsrunde 130 Mio. € eingesammelt – die bislang größte private Investition im europäischen Fusionsenergie-Sektor. Mit dem Kapital soll die Entwicklung des weltweit ersten kommerziellen Fusionskraftwerks auf Basis des Stellarator-Designs vorangetrieben werden.
„Wir setzen auf Europas Fähigkeit, eine der größten Herausforderungen der Menschheit zu lösen.“
– Filip Dames, Gründungspartner von Cherry Ventures
Proxima Fusion wurde 2023 als Spin-out des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik gegründet. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Entwicklung von Fusionskraftwerken, die auf dem Stellarator-Design basieren – einer Alternative zum traditionellen Tokamak. Stellaratoren zeichnen sich durch eine komplexe, aber stabile Plasmaeinschließung aus und gelten als vielversprechender Ansatz für kommerzielle Fusionsenergie. Proxima plant, bis 2027 einen leistungsstarken Stellarator Model Coil zu bauen und bis 2031 ein Demonstrationskraftwerk in Betrieb zu nehmen.
Mit 130 Mio. € ist diese Finanzierungsrunde der bisher größte private Deal im europäischen Fusionsenergiesektor. Während US-Firmen wie Commonwealth Fusion Systems und Helion größere Summen aufbringen konnten, positioniert sich Proxima als europäischer Vorreiter. CEO Francesco Sciortino betont die Notwendigkeit einer rechtzeitigen staatlichen Unterstützung, um Europas Führungsrolle in der Fusionsforschung zu sichern.
Proxima Fusion strebt an, bis 2031 ein Demonstrationskraftwerk zu errichten und in den 2030er Jahren ein kommerzielles Fusionskraftwerk zu betreiben. Im Gegensatz zu US-Konkurrenten, die vorwiegend auf Tokamak-Technologie setzen, verfolgt Proxima mit dem Stellarator-Design einen alternativen Entwicklungsweg. Die erfolgreiche Finanzierungsrunde und die ambitionierten Pläne könnten Europa eine führende Position im globalen Wettlauf um kommerzielle Fusionsenergie sichern.
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