Das Londoner KI-Startup Latent Technology hat in einer aktuellen Seed-Finanzierungsrunde 8 Mio. US-Dollar eingeworben. Mit diesem Kapital will das Unternehmen seine innovative Plattform weiterentwickeln, die klassische, vordefinierte Spieleanimationen durch generative, physikbasierte Systeme ersetzt. Ziel ist es, eine neue Ära interaktiver, dynamischer Spielewelten einzuleiten – vollständig gesteuert durch KI.
„KI gibt uns die Möglichkeit, nicht nur die Art und Weise zu verändern, wie Entwickler Spiele erstellen, sondern auch, wie Spieler sie erleben.“
– Jorge del Val, Mitgründer & CEO von Latent Technology
Gegründet 2022 von Jorge del Val und Jack Harmer, hat sich Latent Technology auf ein Grundproblem der Spieleentwicklung spezialisiert: die Begrenztheit und Starrheit vordefinierter Animationspipelines. Statt Tausende von Keyframes manuell zu erstellen, verwendet das Unternehmen ein KI-gesteuertes System, das auf generativer Physik basiert.
Diese Plattform erlaubt es, charakter- und umgebungsbezogene Animationen in Echtzeit zu berechnen, was ein dynamischeres, responsives Gameplay ermöglicht und gleichzeitig den Produktionsaufwand für Studios drastisch reduziert.
Die Seed-Runde sichert Latent Technology nicht nur die Mittel zur Weiterentwicklung seiner Plattform, sondern positioniert das Unternehmen auch als Pionier einer neuen Generation KI-gestützter Game Engines. Die Integration von Echtzeitphysik und maschinellem Lernen in die Animationslogik verspricht, die Immersion für Spieler signifikant zu erhöhen – ein zentraler Wettbewerbsfaktor im milliardenschweren Gaming-Markt.
Für Entwickler bedeutet das: weniger statische Assets, mehr kreative Kontrolle und eine beschleunigte Time-to-Market.
Während andere Unternehmen KI zur Optimierung bestehender Animationsworkflows einsetzen – etwa zur Generierung von Voice-Overs, NPC-Verhalten oder Texturen –, geht Latent Technology einen Schritt weiter: Es ersetzt die Animationslogik selbst durch ein dynamisches System, das Bewegungen und Reaktionen generiert, anstatt sie lediglich abzuspielen.
Diese radikale Neuerung könnte langfristig einen Paradigmenwechsel in der Spielentwicklung einleiten – vergleichbar mit dem Einfluss von Physik-Engines wie Havok oder KI-generierter Inhalte à la Nvidia ACE.
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